Welche Rolle spielt der Sozialstaat in der Corona-Krise? Hat sich die Einstellung der Menschen zum Sozialstaat im Verlauf der Pandemie geändert? Eine aktuelle Studie zeigt, dass der Sozialstaat in der Wahrnehmung vieler Menschen an Bedeutung gewonnen hat.
Ein Vergleich von Daten aus 2018/19 mit den AKCOVID-Daten zeigt, dass sich der Grad der Zustimmung zu staatlicher Umverteilung im Zuge der COVID-19-Pandemie erhöht hat (siehe Abbildung). Dieser Einstellungswandel vollzog sich vor allem innerhalb der Bevölkerung mit niedrigeren Bildungsabschlüssen, was durch ihre stärkere direkte Betroffenheit von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise (z. B. Kurzarbeit) erklärt werden kann: Der Anteil der „voll und ganz“ Zustimmenden zur Aussage „Der Staat sollte Maßnahmen ergreifen, um Einkommensunterschiede zu reduzieren“ erhöhte sich bei Personen ohne Matura um 16 Prozentpunkte auf rund 44 Prozent (signifikanter Anstieg), während sich dieser Anteil bei jenen mit höheren Bildungsabschlüssen nicht signifikant erhöhte.
Im neuen A&W Blog gehen Bernd Liedl, Sonja Spitzer und Nadia Steiber genauer auf die Ergebnisse der AKCOVID-Studie ein (A&W Blog).